Warum Patch-Management so wichtig ist
0Die Hackerangriffe nehmen weltweit zu. Viele von ihnen setzen auf bekannte Sicherheitslücken, die mit entsprechenden Maßnahmen schnell und effizient geschlossen werden könnten. Das Patch-Management spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem es die bestehenden Schwachstellen des Systems tagesaktuell schließen lässt. Es richtet sich an alle Unternehmen, die sich für ihre leistungsstarke und sichere IT-Infrastruktur verantwortlich fühlen.
Wie funktioniert Patch-Management?
Das Patch-Management bezeichnet eine komplexe Softwaresteuerung, deren Ziel es ist, die Sicherheitslücken in Software-Anwendungen zu schließen, vorhandene Programmfehler zu beheben und regelmäßige Systemaktualisierungen bereitzustellen. Hierdurch leistet das Patch-Management einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Geschwindigkeit und Effizienz genauso wie zur Verhinderung eines unbefugten Eindringens ins System. Ein Patch wird im deutschen Sprachraum „Flicken“ genannt.
Generell lassen sich drei verschiedene Arten von Patches unterscheiden. Es handelt sich um Bugfix, der für die Fehlerbehebung im Programm-Quellcode zuständig ist, Hotfix, der auf die Fehlerbehebung im Anwendungsprogramm abzielt, sowie Update, das die unaufschiebbaren Aktualisierungen und Funktionserweiterungen bietet. Sollte es zu einem Fehler während der Patch-Verteilung kommen, kann dieser in einem Report schnell gefunden und analysiert werden. Ein Patch sollte jederzeit zurückziehbar sein.
Es ist erwähnenswert, dass das Patch-Management in Phasen verläuft, die sich primär auf die Planung, Beschaffung und sorgfältige Prüfung von Patches konzentrieren. Den Ausgangspunkt bilden die zielgerichtete Überwachung von Patches und deren schnellstmögliche Installierung. Darüber hinaus wird die Kompatibilität von Patches mit anderen Software-Anwendungen umfassend getestet. Es greift die folgende Regel: Je größer das Netzwerk, desto umfangreicher wird die Systemaktualisierung ausfallen.
Patch-Management im Unternehmen
Die fortschreitende Digitalisierung bringt neben vielen Chancen die Herausforderungen, denen die Unternehmen entgegentreten müssen, um erfolgreich zu bleiben. Der Einsatz von digitalen Lösungen, die Mobilität und Flexibilität der MitarbeiterInnen fördern, steigt kontinuierlich. Zugleich wird die Software immer komplexer und erfordert eine Reihe von technischen Vorkehrungen, die vor Hackerangriffen und anderen Gefahren für kritische Infrastrukturen schützen sollten.
Die Vernachlässigung von essenziellen Sicherheitsmaßnahmen kann gravierende Folgen haben. Der Datendiebstahl, mutwillige Infizierung mit einer Schadsoftware sowie Zerstörung von Geräten sind Ereignisse, die mit steigender Häufigkeit im Betriebsleben passieren. Sie verursachen immense Reparaturkosten, die kleine Unternehmen in den Bankrott treiben können. Nicht selten führen die Cyberattacken zum Reputationsverlust, falls eine große Menge an gestohlenen Daten betroffen ist.
Der hundertprozentige Schutz der IT-Infrastruktur erscheint unmöglich. Dennoch ist das Patch-Management ein integraler Bestandteil von Sicherheitsmaßnahmen, die dem Unternehmen zugutekommen und vorhandene Software-Anwendungen auf dem aktuellen Stand halten. Die regelmäßige Systemaktualisierung wird durch das kompetente IT-Team durchgeführt und kann je nach Bedarf externe IT-ExpertInnen zur Unterstützung heranziehen.
Vier Tipps zum Patch-Management
Tipp 1:
Am Anfang steht die Festlegung einer internen Richtlinie, die sich auf mögliche Schwachstellen der vorhandenen IT-Infrastruktur und erforderliche Updates bezieht. Die Richtlinie soll zuallererst die Identifizierung von Schwachstellen behandeln und auf die wichtigsten Recherchequellen hinweisen. Darüber hinaus müssen alle Aufgaben und Verantwortlichkeiten in einem mehrstufigen Patch-Prozess eindeutig geklärt werden.
Tipp 2:
Nachdem eine interne Richtlinie festgelegt wurde, lohnt es sich, eine Checkliste zu erstellen. Ihr Ziel ist es, die einzelnen Schritte des Patch-Prozesses effizient durchzuführen. Je nach Größe und Komplexität der IT-Infrastruktur kann diese Checkliste unterschiedliche Formen annehmen. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt einen digitalen Leitfaden für ein sicheres Patch-Management zur Verfügung.
Tipp 3:
Es sollten 2 grundlegende Inventare erstellt werden. Es handelt sich um ein Inventar, das alle Produktionssysteme umfasst, und ein Inventar, das alle Sicherheitskomponente beinhaltet. Verschiedene automatisierte Tools können die Erstellung von Inventaren unterstützen. Die Erstellung der erwähnten Inventare allein genügt nicht. Sie müssen in regelmäßigen Abständen auf ihre Aktualität geprüft werden.
Tipp 4:
Es ist essenziell wichtig, die Risiken zu identifizieren, zu klassifizieren und anschließend zu bewerten. Auf diese Weise können potenzielle Schwachstellen und Sicherheitslücken der vorhandenen IT-Infrastruktur erkundet und effektiv behoben werden. Die Kenntnis der Wahrscheinlichkeit eines Hackerangriffs erlaubt, alle notwendigen Maßnahmen rechtzeitig zu ergreifen. Das Patch-Management ist in dieser Hinsicht von fundamentaler Bedeutung.