Verbraucherverband Norwegen – Kinder-Smartwatches unsicher
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MemoryCatcher / Pixabay
Vor schwerwiegenden Sicherheits-, und Datenlücken warnt der norwegischer Verbraucherverband Forbrukerradet, weil Angreifer die Kinder-Smartwatches fernsteuern, deren Träger orten und aushorchen könnten.
Vier Kinder-Smartwatches untersucht
In Zusammenarbeit mit dem IT-Unternehmen Mnemonic wurden die vier Kinder-Smartwatches Gator 2 GPS Watch, die Xplora T1, das Tinitell-Armband und eine Smartwatch mit SeTracker-App einer NoName-Firma analysiert. Untersucht wurden die Uhren bezüglich Datenschutz und Sicherheit mit einem erschreckenden Resultat.
Datenschutz Fehlanzeige
Keine der überprüften Smartwatches erfüllte die Mindestanforderungen des Datenschutzes. Einzig das Tinitell-Armband bittet um Bestätigung einer Datenerhebung und soll elementare Sicherheitsstandards einhalten. Eine Vermarktung der erfassten Daten der kleinen Smartwatch-Träger wollen zwei Unternehmen nicht ausschließen. Bei den anderen zwei Herstellern ist es nicht ersichtlich, was mit den Daten passieren soll.
Bei Änderungen der Nutzungsbedingungen erhalten weder Käufer noch Träger eine Information. Angelegte Benutzerkonten und eingetragene Daten sind bei keiner der getesteten Smartwatches löschbar.
App-Kopplung ein Sicherheitsproblem
Bei zwei Smartwatches findet die Verbindung der Uhr mit einer App durch Eingabe einer Kennzahl, die sich auf der Gehäuserückseite befindet, statt. Wenn ein Fremder die Kinder-Smartwatch in Händen halten sollte, könnte die Uhr mit geringen Aufwand mit der App verbunden und getrackt werden. Dies bedeutet ein erhebliches Sicherheitsrisiko.
Im Fazit stufen die Verbraucherschützer den Markt für Kinder-Smartwatches als unreif ein, weil die Nutzungsbedingungen nicht eindeutig und der Datenschutz nicht eingehalten wird. Angepriesene Sicherheitsfunktionen liefen bei drei der untersuchten Uhren nicht so wie beworben. Die Verbraucherschützer warnen davor, eine Kinder-Smartwatch zu erwerben, weil die genannten Fehler noch nicht behoben seien.