Fitbit Charge 2: Fitness-Tracker für Sportbegeisterte im Test
0Ende August präsentierte der Marktführer im Bereich der Fitness-Tracker sein neuestes Top-Modell mit dem Namen Fitbit Charge 2. Wir konnten das Wearable die vergangenen Wochen einem Test unterziehen und wollen euch nun unsere Erfahrungen mitteilen.
Verarbeitung und Design
Trotz seines aus Metall gefertigten Gehäuses macht das Fitbit Charge 2 schon auf den ersten Blick einen sportlichen Eindruck und lässt erkennen, dass man einen Fitness-Tracker trägt. Das Design ist mit dem dazugehörigen Gummiarmband, welches eine unauffällige Struktur besitzt, aber auf jeden Fall relativ ansprechend. Auch zu festlicheren Anlässen kann das Wearable theoretisch getragen werden, spätestens bei einem Anzug würde ich aber dazu raten, es abzulegen und eventuell durch einen auf ein schickes Aussehen fokussierten Tracker zu ersetzen.
Da Fitbit im Charge 2 einen Herfrequenzsensor verbaut, ist das Gehäuse nicht gerade dünn, dennoch trägt es sich außerordentlich bequem und fällt nach kurzer Zeit schon gar nicht mehr auf. Einen Teil trägt dazu sicherlich auch das komfortable Gummiarmband bei, welches bei meinem Modell in schwarzer Farbe mitgeliefert wurde und ab Werk bereits am Gehäuse angebracht war. Dennoch ist es möglich, das Armband auf Wunsch gegen eines in einer anderen Farbe auszutauschen. Die Preise der originalen Bänder sind mit 29,95 Euro für ein normales und 69,95 für ein Lederarmband nicht gerade günstig, auf Amazon sind jedoch bereits kompatible Produkte für um die 10 Euro erhältlich.
Zu guter Letzt kann das Fitbit Charge 2 dank der Dornschließe des Armbands passgenau an das eigene Handgelenk angelegt werden. Wisst ihr nicht, welche Größe (S, L, XL) ihr wählen sollt, würde ich zu einem der größeren Modelle raten. Die Version in L passte selbst mir, trotz meiner extrem schmalen Handgelenke, wenn ich den Verschluss am zweitengsten Loch befestigte.
Bedienung
Obwohl es auf den ersten Blick so aussieht, als würde das Fitbit Charge 2 einen Touchscreen besitzen, reagiert das monochrome OLED-Display nicht wirklich auf Berührungen. Lediglich über ein Klopfen ist es möglich, in den Menüs zu navigieren, wobei die Bedienung meistens über den links angebrachten Knopf abläuft, was deutlich komfortabler ist. Aktiviert man das Display nicht gerade, indem man den eigenen Arm in Richtung Gesicht bewegt, dient der Knopf als Anschalter, daraufhin kann mit ihm durch folgende Menüs geblättert werden:
- Aufgezeichnete Aktivitäten
- Herzfrequenz
- Sport-Modi
- Stoppuhr
- Geführte Atemübung
Besitzen diese noch einmal weitere Unterpunkte, erfolgt die Navigationen unter diesen über ein Klopfen auf das Display, was von einem Sensor erkannt wird. Gerade bei den vielen angezeigten Sport-Modi ist das jedoch ein wenig unpraktisch, wobei deren Sortierung zumindest innerhalb der Smartphone-App geändert werden muss. Persönlich würde ich empfehlen, das Klopfen leicht ober- oder unterhalb des Displays durchzuführen, da es an diesen Stellen etwas besser aufgezeichnet wird.
Alles in allem ist die Bedienung des Fitbit Charge 2 auf jeden Fall durchdacht und kann daher ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung verstanden werden. Dennoch wäre es meiner Meinung nach wichtig, beim Nachfolger ein Touch-Display zu verwenden, um die Klopf- durch eine deutlich simplere und genauere Swipe-Geste ersetzen zu können.
Fitness-Tracking
Dass Fitbit schon seit einiger Zeit im Wearable-Berech tätig ist und dort die Marktführer-Position inne hat, merkt man sofort, wenn man das Fitness-Tracking näher betrachtet. Wie die meisten anderen Hersteller zeichnet der Fitbit Charge 2 gelaufene Schritte selbstverständlich sehr genau auf, kann aber auch bei diversen anderen Sportarten verwendet werden. Um einen der Sportmodi zu starten, muss man nur wenige Sekunden durch das einfach zu bedienende Menü des Trackers steuern und daraufhin den einzigen Knopf kurz gedrückt halten.
Besonders praktisch ist, dass trotz eines fehlenden GPS-Chips die Strecke beim Joggen oder Fahrradfahren aufgezeichnet werden kann. Hierzu zapft der Tracker das GPS des Smartphones an, welches deshalb natürlich mitgeführt werden muss. Meiner Meinung nach ist diese Lösung jedoch deutlich praktischer, als wenn man für die Streckenaufzeichnung zusätzlich eine andere App wie beispielsweise Runtastic verwenden müsste.
Auf der Unterseite des Charge 2 verbaut Fitbit einen Herzfrequenzsensor, welcher die kontinuierliche Messung des eigenen Pulses erlaubt. In der Smartphone-App lassen sich die aufgezeichneten Daten genauer betrachten, außerdem zeigt der Fitness-Tracker selbst an, falls man sich gerade in einer Fettverbrennungsphase befindet. Somit kann das eigene Training optimiert und gesteuert werden. Die aufgezeichneten Daten sind genauer als bei vielen anderen Trackern, können aber nicht mit einem Brustgurt mithalten. Dennoch sind sie als Orientierung auf jeden Fall zu gebrauchen und eine tolle Ergänzung zur Beobachtung der eigenen Fitness-Leistung.
Schlaf-Tracking
Selbstverständlich zeichnet der Fitbit Charge 2 nicht nur die Fitness-Daten seines Trägers auf, sondern kann auch in der Nacht getragen werden. Dort überwacht er den Schlaf und unterteilt ihn in Leicht- und Tiefschlafphasen. Außerdem wird sogar erkannt, wie oft man wach wurde, was dabei hilft, eine Einschätzung des eigenen Schlafes zu erhalten.
Im Vergleich mit anderen Fitness-Trackern erschienen mir die Daten sehr genau zu sein, vor allem das nächtliche Aufwachen wurde zuverlässiger als gewohnt aufgezeichnet. Schade ist lediglich, dass die Weck-Funktion des Charge 2 anscheinend keine Option bereithält, um einen in einer Leichtschlafphase zu wecken. So vibriert das Wearable stets zur eingestellten Uhrzeit, worauf noch zwei Schlummeralarme folgen, falls man den ersten beendet, um noch ein wenig zu schlafen.
Software
Fitbits Erfahrung im Wearable-Bereich wird ebenfalls deutlich, wenn man die für Android, iOS und Windows Phone bereitstehende App das erste Mal betrachtet. Diese wirkte bereits vor dem kürzlich erschienenen Update, welches das Design des Dashboards erneuerte, sehr übersichtlich und bietet zahlreiche Funktionen. So können beispielsweise verschiedene Auszeichnungen gesammelt werden und Wettbewerbe motivieren dazu, sich mehr zu bewegen.
Innerhalb der Anwendung können sämtliche aufgezeichneten Daten in einer Detailansicht angezeigt werden, wodurch sich auch eine Entwicklung über mehrere Monate hinweg verfolgen lässt. Des Weiteren lassen sich innerhalb der App Daten zum Gewicht, den zu sich genommenen Kalorien und dem Trinkverhalten manuell eingeben, was ich persönlich jedoch nicht genutzt habe. Zu guter Letzt ist es auch noch möglich, sich mit anderen Freunden, welche ebenfalls einen Tracker von Fitbit besitzen, über die App zu verbinden, und mit diesen daraufhin zu konkurrieren.
Akku
Zwar kann das Fitbit Charge 2 nicht mit den Fitness-Trackern von Misfit oder Withings mithalten, welche bis zu 6 Monate am Stück durchhalten, dafür bietet es aber auch deutlich mehr Funktionen. In Angesicht dieser gehen die 5 Tage meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung und sind als gut zu bewerten. Ist der Akku einmal leer, wird das Wearable über das mitgelieferte USB-Ladekabel geladen, welches mit einer Klemme sicher befestigt werden kann.
Und sonst noch?
- Das verwendete OLED-Display ist auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar und löst für einen Fitness-Tracker ausreichend hoch auf
- Benachrichtigungen kann das Fitbit Charge 2 leider nicht von allen Apps darstellen. Möglich sind lediglich ein ausgewählter Messenger, Kalendereinträge und eingehende Anrufe
- Das Fitbit Charge 2 ist lediglich spritzwassergeschützt, weshalb es nicht beim Schwimmen getragen werden sollte
- Es stehen sieben verschiedene Watchfaces zur Auswahl, von denen mindestens eines jedem zusagen dürfte
- Eine integrierte Atemübungs-Funktion hilft dabei, runterzukommen, und ist erstaunlich effektiv. Dennoch wirkt es etwas seltsam, wenn man in der Öffentlichkeit starren Blickes 2 Minuten seinen Fitness-Tracker betrachtet und dabei tief Luft holt
Fazit
Was lässt sich nun zusammenfassend über das Fitbit Charge 2 sagen? Nun ja, es stellt einen genialen Fitness-Tracker dar, der über sämtliche wünschenswerte Funktionen verfügt und dabei einen sportlichen Eindruck macht. Die aufgezeichneten Daten sind stets genau, die Smartphone-App sehr gut organisiert und die Akkulaufzeit liegt auf einem guten Niveau. Kritisiert werden können eigentlich nur Kleinigkeiten wie die Benachrichtigungsfunktion, welche bei anderen Herstellern weitaus mehr Apps unterstützt.
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Empfehlen kann ich das Fitbit Charge 2 für alle Sportbegeisterten, die gerne Laufen gehen, jedoch kein Problem damit haben, dabei das Smartphone mit sich zu führen. Mit der GPS-Aufzeichnung über das Smartphone und den aufgezeichneten Herzfrequenzen hat das Wearable zwei wichtige Funktionen an Bord, welche auch in der Praxis gut umgesetzt wurden. Lediglich der mit 160 Euro ziemlich hohe Preis hält mich davon ab, das Fitbit Charge 2 auch Sportmuffeln zu empfehlen, da diese bereits für weniger Geld einen Fitness-Tracker erhalten, der ihren Ansprüchen genügt.