Tipps Gold und Titan – Hersteller präsentieren Luxus-Smartwatches
0Der Computer am Handgelenk: Künftig könnte er nicht nur als praktischer Helfer durch den Alltag dienen, sondern auch als Statussymbol. Dass Uhren mitunter etwas mehr als reine Zeitmesser sind, zeigen Hersteller wie Rolex und Breitling bereits überdeutlich. Aus der preislichen Sicht dieser Luxusvarianten waren Smartwatches bisher vollständig uninteressant. Das wird sich in Zukunft jedoch ändern – erste Hersteller haben mit der Produktion von Uhren teilweise weit jenseits der 1000 Euro begonnen.
Die Smartwatch – (k)ein zeitloser Wert
Die Zurückhaltung des Marktes erklärt sich paradoxerweise gerade aus den Eigenschaften einer Smartwatch. Grundlegendes Problem bleibt, dass die Technik schlicht und ergreifend zu schnell veraltet. Bereits nach zwei Jahren ist auch ein fortschrittliches Modell wieder antiquiert. Luxusuhren sind jedoch für viele Träger auch eine Wertanlage, die über viele Jahre hinweg eher teurer als günstiger wird. Die derzeit teuerste Smartwatch mit Android OS stammt aus der Schweiz und wird von Tag Heuer gefertigt. Der Hersteller hat eine einfache, aber effektive Methode gefunden, um das Interesse seiner Kunden für die intelligente Uhr zu wecken: Sie können sie nach zwei Jahren, wenn die Hardware gegenüber neuen Modellen zu schwächeln beginnt, gegen ein analoges Modell umtauschen. Ganz kostenfrei ist das Angebot allerdings nicht. Die Tag Heuer Connected soll zu einem Preis um die 1800 US-Dollar oder 1500 Euro auf den Markt kommen. Für einen Umstieg auf das analoge Modell werden die Mehrkosten in Rechnung gestellt – noch einmal rund 1400 Euro. Für Interessenten mit schmalerem Portemonnaie empfiehlt sich bei solchen Summen, die den Preisen von alten Gebrauchtwagen entsprechen, bereits ein Kreditvergleich.
Titangehäuse mit Intel Dual Core Prozessor
Zur Ausstattung der Tag Heuer Connected gehört ein spezielles Display, das auch einfallendes Licht für die Beleuchtung nutzt. Dadurch ist die Uhr im Gegensatz zu einem Telefon auch in direktem Sonnenlicht gut ablesbar. Bei einer Auflösung von 360 x 360 Bildpunkten auf einem Durchmesser von 36 mm haben es die Schweizer dabei offensichtlich geschafft, den größten Nachteil dieser Technik – eine gesunkene Bildqualität – weitgehend auszuschalten. Im Inneren der Uhr arbeitet ein Intel Core Dual Core Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1.6 GHz und einem 1 GB RAM Speicher. Für Daten ist ein 4 GB Flashspeicher verbaut. Auf Pulsmesser, GPS oder weitere Exras verzichtet Tag Heuer allerdings und setzt ausschließlich auf Datenabgleich mittels Bluetooth und WLAN. Offensichtlich richtet sich das neue Modell im Gegensatz vieler Smartwatches an Alltagsnutzer und nicht an Sportler.
Apple kündigt die teuerste Smartwatch der Welt an
Bereits mehr als einmal hat Apple es geschafft, einen kompletten Markt mit seinen Geräten zu reformieren. Nach Desktop PC, Tablets und Smartphones folgt nun der Einstieg in das Segment der Luxusuhren. Bis zu 18.000 Euro kostet die Apple Watch Edition – die Einstiegspreise für das Modell sollen bei ungefähr 11.000 Euro liegen. Dafür gibt es auch ein Gehäuse aus 18-karätigem Gelb-, Rosé- oder Weißgold und ein Armband aus feinstem Leder. Darüber hinaus werden jedoch keine Extras geboten: Im Innern der Luxusuhr steckt dieselbe Technologie, die auch in der Apple Watch zum Einsatz kommt – zu einem Preis ab ca. 650 Euro.
Die Apple Watch Edition kann deshalb als direkten Angriff auf das Segment der Luxusuhren gewertet werden. Demgegenüber handelt es sich bei der Tag Heuer Connected wohl eher um einen Versuch, wie hoch die Akzeptanz einer teuren, exklusiven Smart Watch bei der Kundschaft bereits ist. Eines ist allerdings sicher: Ob mit oder ohne Apple – der Markt wird sich innerhalb weniger Jahre deutlich ändern.