Die Apple Watch ist nicht günstig – und das will sie auch nicht sein
0Grob anderthalb Jahre ist es her, dass Apple die Apple Watch auf den Markt gebracht hat. Die Vorstellung der selbigen ist gar schon zwei Jahre her. Günstig war sie nicht, aber das will sie auch nicht sein, denn Apple will sie als Premium-Armbanduhr positionieren – und das macht sie sogar relativ günstig. Think different!
Was die Konkurrenz macht
Mal davon abgesehen, dass Apple einer der ersten Hersteller war, der mit der Apple Watch so etwas wie eine ausgewachsene Smartwatch auf den Markt brachte, ist es bei den meisten anderen Herstellern gar nicht gewünscht, in die Kerbe zu schlagen. Die Apple Watch zeichnet sich als Armbanduhr aus. Man kann die Zifferblätter wechseln. Aber vor allem die Komponente „Smart“ an der Smartwatch definiert Apple mit Apps. Und damit sind sie der Konkurrenz voraus.
Denn die meisten Smartwatches, die es so auf dem Markt gibt, sind Armbanduhren, die sich mit dem Smartphone verbinden können. Vielleicht sind sie auch in der Lage, ein paar Daten selbst zu erfassen wie die gelaufenen Schritte oder den Puls. Aber die überwiegende Mehrheit ist nicht oder nur schlecht mit Apps erweiterbar. Tatsächlich ist watchOS beinahe alleine auf dem Feld. Nur Android Wear kann Paroli bieten. Interessanterweise zu ähnlichen Preisen wie die Apple Watch.
Die Smartwatch ist kein Spielzeug
Apple hat die Apple Watch nicht als Spielzeug positioniert. Die auserwählte Konkurrenz kommt auch nicht aus China oder läuft mit Android Wear. Die Konkurrenz, mit der es Apple aufnehmen möchte, kommt aus der Schweiz. Klassische Armbanduhren, die als Wertanlage durchgehen, weil sie teuer sind und ihren Wert vor allem weitestgehend behalten, ist der auserwählte Gegner von Apple. Alles andere ist nur Beiwerk. Das kennen wir von der Sache her schon vom iPhone. Das Smartphone an sich war 2007 nicht neu. Auch Touchscreens kannte man schon. Und dennoch hat bei Apple einfach das Gesamtpaket gepasst.
Den Anspruch, einen hohen Wert zu haben, vermittelt Apple unter anderem mit den Materialien. In der ersten Generation war schon die Basisausgabe mit Aluminium ummantelt. Die „Standard“-Apple Watch kam schon mit rostfreiem Edelstahl. Die exklusive „Apple Watch Edition“ kam sogar in Gold. Wer eine haben wollte, sollte das notwendige Kleingeld bereithalten – wie das geht, zeigt CMC Markets.
Die Apple Watch Series 2 ist nicht mehr in Gold erhältlich. Wer eine Edition hat, sollte also gut auf sie aufpassen. Stattdessen experimentiert Apple jetzt mit Keramik und hat den Preis massiv gekürzt – aber wirklich „billig“ ist die Smartwatch deshalb dennoch nicht.
Ein bisschen am Ziel vorbei
Leider hat es Apple bislang nicht geschafft, seine ambitionierten Ziele zu erreichen. Die Apple Watch ist, was sie ist und kann, was sie kann. Aber die Unterstützung von Apps ist eher theoretischer Natur. Denn bis eine gestartet ist, vergeht schon mal eine Menge Zeit. Auf der anderen Seite muss man irgendwo anfangen. Immerhin können die Premium-Uhren bekannter Hersteller gar nicht mit derartigen Funktionen aufwarten, weil es eben keine Smartwatches sind.
Dafür stimmen bei Apple zumindest die Basics. Das Unternehmen gibt an, dass die Uhr eine der genauesten ist, die man überhaupt kaufen und um den Arm tragen kann. Außerdem funktioniert das Zusammenspiel zwischen iPhone und Apple Watch ausgesprochen gut und das Abfangen der Benachrichtigungen hat sich als praktisches Feature entpuppt. Man darf also gespannt sein, was die Zukunft bringt. Mit der Apple Watch Series 2 hat die Smartwatch zumindest mal ein dickes Prozessor-Upgrade erhalten.
Investments bei Herstellern?
Manch einer will vielleicht von dem Boom profitieren, aber nicht darauf vertrauen, dass die Apple Watch Edition wertvoll wird. Das könnte man über Aktien erledigen. Diese sorgen bei den Herstellern einerseits für finanzielle Mittel und motivieren entsprechend zur Weiterentwicklung. Doch Obacht: Nicht alle Aktien sind geeignet. Samsung ist beispielsweise ebenfalls dick im Geschäft, muss derzeit aber Rückrufaktionen und Imageschäden durch das Galaxy Note 7 verdauen. Nach gesundem Menschenverstand ist anzunehmen, dass das Tal der Tränen bald überstanden ist, aber derzeit ist die Aktie der Koreaner eher ein Wechselbad der Gefühle. Da sollte man sich lieber einen Hersteller suchen, der einen stabilen bis steigenden Kurs anzubieten hat. Wertpapiere haben den Vorteil, dass sie – entsprechendes Management vorausgesetzt – nicht so schnell an Wert verlieren wie die Produkte, die die Unternehmen herstellen. Im Gegenteil: Der Wert kann sogar steigen.